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- 2016 -

Große Pläne für wachsende Stadt


Große Pläne für wachsende Stadt

BÜRGERVEREIN Sozialdezernentin Dagmar Sachse informiert Everster über aktuelle Themen


Angebote für ältere Menschen sollen ausgebaut, Kinder gut versorgt werden. Auch die Flüchtlingsproblematik war Thema des Abends.

VON EILERT FREESE

EVERSTEN - Einen Herzenswunsch hat Dagmar Sachse ihren Gastgebern mitgebracht: Sie wolle sich mehr ums Älterwerden in der Stadt kümmern, versprach die Sozialdezernentin bei der Mitgliederversammlung des Bürgervereins Oldenburg-Eversten.


Gastfreundschaft: (v. l.) Barbara Göbel, Harald Götting, Ingrid Meyer, Han-Dieter Heß und Rainer Zemke vom Bürgerverein sprachen mit Dagmar Sachse über Willkommenskultur.
BILD: EILERT FREESE


„Wir sind diesbezüglich schon gut aufgestellt und haben viele Angebote für Senioren – ich möchte das alles mal aufarbeiten und zusammenstellen“, sagte sie. Es gäbe noch „weiße Flecken“ in manchen Stadtteilen. Ihren Blick richtet die Sozialdezernentin aber auch auf die Jüngsten der Gesellschaft: Es gelte, Raum für 30 Krippengruppen mit insgesamt 500 Plätzen zu schaffen – in Eversten seien vornehmlich Kinder unter drei Jahren zu versorgen. Außerdem stünde für 20 Grundschulen eine Erweiterung zur Ganztagsschule an – in diesem Bereich seien neue Ausbauplanungen nötig.

Die Stadt wachse beständig, gerade für junge Familien wäre Oldenburg attraktiv, freute sich Dagmar Sachse und lobte das Miteinander: Beim Thema Flüchtlinge etwa, „werden wir auf breiter Front unterstützt. Sowohl von kirchlicher Seite als auch von den Sozialverbänden.“ Vor allen Dingen reiße aber die Hilfsbereitschaft aus der Bevölkerung nicht ab. Als Beiratsmitglied Harald Götting seine Befürchtung äußerte, dass die Welle der Menschenfreundlichkeit verebben könnte, versicherte die Sozialdezernentin: Es kämen immer neue Ehrenamtliche dazu, einige machten zwischendurch halt eine Pause.

Sie rechnete noch einmal vor, dass von einer Million Flüchtlingen in Deutschland Niedersachsen rund zehn Prozent aufnehmen müsse – und Oldenburg davon wiederum zwei Prozent. Minderjährige ohne Begleitung ihrer Eltern müssen nach einem im November verabschiedeten Gesetz separat untergebracht werden und bedürfen der besonderen Betreuung. „Diese Kinder und Jugendlichen kommen zuerst in sogenannte Clearing-Einrichtungen, wo nach Verwandten in Deutschland gesucht wird, manche werden in Pflegefamilien untergebracht“, sagte Sachse.

Transparenz – besonders im Kostenbereich – wurde seitens der Zuhörer gewünscht. „Versuchen Sie, soviel wie möglich vom Land an Kosten erstattet zu bekommen“, lautete eine Anregung. „Manchmal dauert es ein bisschen, aber wir kriegen unser Geld“, versicherte Sachse. Sämtliche Informationen, Zahlen und Fakten zum Thema seien auch auf der Homepage der Stadt zu lesen (www.oldenburg.de/microsites/fluechtlinge.html). Eine größere Transparenz habe es nie gegeben, lobte der Ehrenvorsitzende des Vereins, Hans-Günther Zemke.

Neben den großen Themen der Lokal- und Bundespolitik standen auf der Tagesordnung des Bürgervereins auch Wahlen: Neuer Schatzmeister wurde Thomas Wille, der auf Werner Renken folgte. Einstimmig wurden zu Beisitzern Ingrid Meyer, Jan-Dieter Heß und Harald Götting wiedergewählt, Thomas Renken wurde zum Ehrenmitglied ernannt.

Quelle:

Nordwest-Zeitung, 12.03.2016