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- 2016 -

Knappe Niederlage gegen Angela Merkel unvergessen



EHRENTAG - Hans-Günther Zemke feiert an diesem Donnerstag 80. Geburtstag - Vielfältiges Engagement



EVERSTEN - Seinen 80. Geburtstag feiert an diesem Donnerstag der langjährige CDU-Ratsherr und Bürgervereinsvorsitzende Hans-Günther Zemke. Zemke hat das öffentliche Leben in Oldenburg in vielen Bereichen mitgestaltet und geprägt. Größter Erfolg aus seiner Sicht war der Grundstücks-Rollfonds, durch den Grundstücksbesitzer beim Erschließen eines Baugebiets möglichst gerecht ausgezahlt werden. Ausgezeichnet wurde er für sein Engagement mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande. Von der Stadt erhielt er das Große Stadtsiegel und das Große Lambertus-Siegel in Gold.

Zemke heiratete im Alter von 22 Jahren seine Ehefrau Renate, wurde mit 23 Jahren erstmals Vater (heute hat er vier Kinder), mit 25 Jahren baute er das Haus an der Blücher­straße, mit 29 Jahren wurde er Bevollmächtigter bei der damaligen staatlichen Kreditanstalt und Bremer Landesbank, zwei Jahre später Prokurist.

Auch die CDU sah ihn für eine Karriere vor. Im Jahr 1990 sollte er den Bundestagswahlkreis Stralsund-Nordvorpommern-Rügen für die CDU im Bundestag vertreten und scheiterte bei der Kandidatenwahl knapp an Angela Merkel. Zahlreiche Zemke-Getreue hatten sich versehentlich vor der Stichwahl auf den Heimweg gemacht. „Schon als Kind habe ich ein tiefes Gefühl dafür bekommen, was Krieg ist und was Krieg anrichten kann“, begründet Zemke seinen Einsatz für die Demokratie. Vom Tod seines Vaters an der Westfront hatte Zemke erfahren, als er dreieinhalb Jahre alt war. Von da an fühlte er sich für seine beiden jüngeren Geschwister verantwortlich. Und noch ein Vorfall prägte sein Leben. Zum 21. Geburtstag erhielt er vom damaligen Oberbürgermeister Hans Fleischer und Oberstadtdirektor Jan Eilers einen Bürgerbrief. Zemke hatte das Wahlrecht erlangt, Fleischer und Eilers ermunterten ihn (wie übrigens alle anderen 21-Jährigen an ihren Geburtstagen auch), an der Gestaltung des öffentlichen Lebens mitzuwirken – das nahm er wörtlich. Der CDU hat er vor zehn Jahren aus Enttäuschung über die Oldenburger Parteispitze allerdings den Rücken gekehrt, beriet danach noch die BFO und WFO. Von 1968 bis 1994 gehörte Zemke als CDU-Ratsherr dem Oldenburger Stadtrat an, war Vertreter im Finanz- und Steuerausschuss, Verwaltungsausschuss sowie Bau- und Planungsausschuss. Stark machte er sich für den Neubau des Schulzentrums Eversten mit Schwimmhalle, die spätere Erweiterung des Schulzentrums, den Neubau der Sonderschule Marschweg, den Ausbau des Westfalendamms und der Ammerländer Heerstraße sowie für die Sanierung des Stadions.

Quelle:

Nordwest-Zeitung, 31.08.2016