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- Archiv 2011 -

Hans-Günther Zemke wird 75



GEBURTSTAG Hans-Günther Zemke wird 75 - Seit 50 Jahren ehrenamtlich engagiert


Jubilar: Hans-Günther Zemke feiert an diesem Donnerstag seinen 75. Geburtstag.
BILD: THOMAS HUSMANN

Früh übernahm Zemke Verantwortung. 34 Jahre war er Vorsitzender des Bürgervereins Eversten.

VON THOMAS HUSMANN

EVERSTEN - Zwei Erlebnisse haben das Leben von Hans-Günther Zemke entscheidend geprägt. Zum einen die Nachricht vom Tod seines Vaters an der Westfront, da war Zemke dreieinhalb Jahre alt, für seine beiden jüngeren Geschwister fühlte er sich später verantwortlich; zum anderen ein von Oberbürgermeister Hans Fleischer und Oberstadtdirektor Jan Eilers unterschriebener Bürgerbrief zum 21. Geburtstag am 1. September 1957. Zemke hatte das Wahlrecht erlangt, Fleischer und Eilers ermunterten ihn (wie übrigens alle anderen 21-Jährigen auch), an der Gestaltung des öffentlichen Lebens mitzuwirken. Zemke hat das wörtlich genommen und sich in vielen Bereichen ein halbes Jahrhundert lang engagiert. An diesem Donnerstag feiert der ehemalig CDU-Ratsherr und Everster Bürgervereinsvorsitzende in seinem Haus an der Blücherstraße seinen 75. Geburtstag.

Zemke hat das öffentliche Leben in Oldenburg mitgestaltet und in vielen Teilbereichen entscheidend geprägt. Größter Erfolg aus seiner Sicht: Der Grundstücks-Rollfonds, durch den Grundstücksbesitzer beim Erschließen eines Baugebiets möglichst gerecht ausgezahlt werden. Jungen Familien in seiner Heimatstadt Wohnraum zu schaffen und ihnen eine Alternative zum Wohnen auf dem Land zu bieten, war sein Ziel. "Mit dem Bundesverdienst-kreuz am Bande bin ich dafür ausgezeichnet worden", sagt Zemke. Von der Stadt erhielt er für sein Engagement das Große Stadtsiegel und das Große Lambertus-Siegel in Gold.

Mit 22 Jahren verheiratet, mit 23 Jahren erstmals Vater von später vier Kindern, mit 25 Jahren das Haus gebaut, mit 29 Jahren Bevollmächtigter bei der damaligen staatlichen Kreditanstalt und Bremer Landesbank, zwei Jahre später Prokurist - privat und beruflich beschritt Zemke zielstrebig seinen Weg.

Eine Episode am Rande: 1990 sollte er den Bundestagswahlkreis Stralsund-Nordvorpommern - Rügen für die CDU im Bundestag vertreten - und scheiterte knapp an einer gewissen Angela Merkel. Zahlreiche Zemke-Getreue hatten sich versehentlich bereits vor der Stichwahl auf den Heimweg nach Rügen gemacht. Zemkes Ehefrau Renate freute sich insgeheim über die knappe Wahlschlappe ihres Mannes, der Lebensmittelpunkt der Familie blieb Eversten. "Schon als Kind habe ich ein tiefes Gefühl dafür bekommen, was Krieg ist und was Krieg anrichten kann", begründet Zemke seinen Einsatz für die Demokratie. Der CDU hat er vor fünf Jahren aus Enttäuschung über die Oldenburger Parteispitze den Rücken gekehrt, beriet danach die BFO und WFO. Zemke: "Doch ich bin und bleibe durch und durch Christdemokrat."

Aus den Ehrenämtern zieht sich der Jubilar nach und nach zurück, lässt alles langsam auslaufen, wie er es beschreibt. Ein Rückzug auf Raten...

ZEMKE EHRENAMTLICHES ENGAGEMENT

Vor 50 Jahren ist Hans-Günther Zemke in die Junge Union eingetreten.

46 Jahre ist Zemke im Bürgerverein Eversten Mitglied, davon 34 Jahre als Vorsitzender.

43 Jahre war Zemke Mitglied der CDU, aus der er 2006 austrat. 26 Jahre gehörte er dem Stadtrat an, war Mitglied im Verwaltungsausschuss sowie in mehreren Fachausschüssen, unter anderem als Vorsitzender des Finanz- und Steuerausschusses sowie des ehemaligen Gesundheitsausschusses.

23 Jahre war der Jubilar Aufsichtsratsvorsitzender der GSG Oldenburg.

18 Jahre betätigte sich Zemke als Wirtschaftsdozent im Niedersächsischem Studieninstitut für Kommunale Verwaltung (NSI Oldenburg).

15 Jahre war Zemke Kurator der Hermann-Ehlers-Stiftung (HES) sowie als Pädagogischer Leiter der Hermann-Ehlers-Akademie (HEA) Oldenburg für die "Politische Bildung" zuständig.

Außerdem engagierte sich Zemke ehrenamtlich zeitweise auch in der Arbeitsgemeinschaft Stadtoldenburger Bürgervereine (AStOB) sowie im Ausschuss für Heimat- und Bürgervereine der Oldenburgischen Landschaft, in mehreren Schulelternräten, im Beirat der Volkshochschule Oldenburg, im Verwaltungsrat der Landesbrandkasse, für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge; als ehrenamtlicher Richter im Landgericht, im Vorstand des DRK-Alten- und Pflegeheims Eversten; als Oberleutnant der Reserve in der Reserveoffiziergemeinschaft, als Ausschussmitglied im II. Oldenburgischen Deichband sowie auch als Berater der Wählergemeinschaften BFO und WFO.

Quelle:

Nordwest-Zeitung, 01.09.2011