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- Archiv 2009 -

Schriftenreihe des Bürgervereins:
„85 Jahre Eversten - Stadtteil von Oldenburg (1924 - 2009) -


Eversten besteht 2009 seit 85 Jahren als attraktiver Stadtteil von Oldenburg. Anläßlich dieses Jubiläumsjahres fragt der Bürgerverein „Wie war es früher in Eversten?" und dankt für die gute Resonanz auf seinen Aufruf „Bürgerverein bittet wieder um Mithilfe" in der „Oldenburger Monatszeitung" (März 2009), dem offiziellen Mitteilungsblatt der Stadtoldenburger Bürgervereine. In früheren Jahren hat der Bürgerverein Eversten-Schriften herausgegeben und gefördert. In dem Buch von H. G. Zemke „Eversten - An der Schwelle zum Jahr 2000 -„ (ISBN 3-88368-310-8) schreibt u. a.:

Hein Bredendiek Maler und niederdeutscher Schriftsteller (1906 - 2001)
„ACHTERTOO IN EVERSTEN: Als wir 1945 - noch einmal davon gekommen - heimkehrten, geschah die erste Annäherung an den Stadtteil Eversten. Man bestellte ein kleines Ackerstück, man grub - soweit es die schwachen Kräfte zuließen - und pflanzte Kartoffeln und Bohnen. Mit von der Partie waren auch dilletierende Ackerbürger wie Jan Eilers, damals Leiter des Arbeitsamtes und, später als Oberstadtdirektor und Initiator des Ollnborger-Bonner Gröönkohlätens in guter Erinnerung. Hinzu kam der Oberstudiendirektor i. R. Lohse, der noch an der Hermann-Lietz-Schule auf Spiekeroog tätig war. Man stand zusammen und erörterte auch den Anbau von Tabakpflanzen: lebenserhaltene Tätigkeit. „Up'n Dannenkamp", wie damals die heutige Huntemannstraße hieß, ein Weg entlang den Weiden des Bauern Gardeler, kleine Doppelhäuser mit großen Gemüsegärten an der gegenüberliegenden Wegseite. Nachdem der Schriftkünstler August Schmietenknoop ein großes Haus mit einer Druckerei gebaut hatte, mussten die kleinen Doppelhäuser größeren Wohnbauten weichen. Anfang der sechziger Jahre überragte der elfstöckige Turm des Studentenwohnheims alle anderen Wohnhäuser hinter dem aufgeschütteten neuen Teil des Everstener Friedhofs. Aus einem Weideweg wurde die schöne Huntemannstraße: Eine gute Tat, daß man neben all den nach altpreußischen Heerführern benannten Straßen ringsum unsere Straße nach Jan Huntemann benannte, dem Ur-Everstener Pädagogen und späteren verdienstvollen Ökonomierat und plattdeutschen Pflanzenkenner. Einige Hintergrundstücke blieben aber von Neubauten frei und wurden eine wuchernde Brombeer-Wildnis. Die Tage des Ackerbaus von „Selbstversorgern" waren längst vorbei. Noch ahnte man nicht, daß man Jahrzehnte später in dieser Wildnis sein letztes Zuhause errichten sollte: einen breit nach Süden ausgerichteten Bungalow, der im Sommer von hohen Bäumen des an der Zietenstraße liegenden Pfarrgartens und des Rösler-Parks beschattet ist. Die Ausbreitung von fünf Dienstleistungsbetrieben mit anfallendem Autoverkehr an der Tannenstraße - Rummelweg zwang uns zum Fortzug aus dem unter hohen Bäumen liegenden Eckhaus dieser einst so idyllischen Umgebung, vertraut durch die Dobbenwiese, die Dobbenteiche und das nahe Eversten Holz, das man durch die altertümliche Wichelnstraße erreichte. Man wurde also Neubürger im grünen Herzen Everstens, auf einem Hintergrundstück an der Huntemannstraße. Hier hat nun ein Maler und Schreiber sein Tusculum gefunden, mit dem Kiekut ins Grüne, bis hin zum abendlich angestrahlten Kirchturm der St. Ansgarikirche."

Der Bürgerverein fragt erneut Kennen Sie solche Geschichten aus eigenem Erleben oder aus Erzählungen Ihrer Eltern, Großeltern, Bekannten? Dann informieren Sie bitten Ihren Bürgerverein unter Tel. 5 79 42 / Fax: 408 63 97 oder per E-Mail unter info@oldenburg-eversten.de

Fortsetzung zu „85 Jahre Eversten - Stadtteil von Oldenburg - 1924 -2009 -„ folgt. Hans-Günther Zemke, Bürgervereinsvorsitzender.

Fotos (H. G. Zemke) a) Hein Bredendiek b) Die Stadt Oldenburg hat in Neubaugebiet Eversten-West eine Straße nach dem Maler und niederdeutschen Schriftsteller Hein Bredendiek (1906 - 2001) benannt.

Bürgerverein

zemke-eversten@gmx.de

Quelle:

OMZ, April 2009