presse
- 2017 -

Schöne Lebensräume lassen sich einrichten


Schöne Lebensräume lassen sich einrichten



STADTENTWICKLUNG Bürger gestalten ihr Umfeld mit - Wunsch nach Orten der Begegnung

In 15 Bezirken sind Anwohner zu Stadtteilkonferenzen eingeladen. In Eversten referierte Stadtplanerin Elke Wiecheerts.

VON EILERT FREESE

EVERSTEN - Wie wollen wir morgen leben? Um Mitgestaltung des eigenen Zuhauses ging es am Dienstagabend bei der Mitgliederversammlung des Bürgervereins Oldenburg-Eversten. Eingeladen war Elke Wicherts, die als Amtsleiterin vom Stadtplanungsamt über „Stadtteilkonferenzen in Eversten und Oldenburg“ sprach.

Vor dem Hintergrund des Stadtentwicklungsprogramms „Step 2025“ veranstaltet die Verwaltung 15 Treffen der Stadtteilzentren. Im Zentrum stehen die Bürgerwünsche: Einkaufsmöglichkeiten und Gesundheitsversorgung, kommunikative Angebote, ein schöneres Lebensumfeld vor der Haustür. Dabei sollen die Zentren so gestaltet werden, dass Räume für alltägliche Begegnungen mit unterschiedlichsten Menschen in unterschiedlichsten Situationen wachsen. Im Umfeld der Stadtteilzentren soll das Wohnen auch für eine wenig mobile Bevölkerung komfortabel werden. Bei den Konferenzen sind Bürgerinnen und Bürger die Kreativen. Sie geben der Stadtverwaltung Impulse, was sie in Zukunft für richtig und vernünftig für ihr Zuhause halten. In verschiedenen Arbeitsgruppen werden jeweils unter Moderation von Fachleuten Pläne entwickelt, die die Wünsche der Bewohner des Stadtteils beinhalten. „Wir überprüfen dann die Möglichkeiten der Realisierung und stellen in einer weiteren Konferenz die Ergebnisse und Machbarkeit vor“, sagt die Stadtplanerin.



Bei fast allen Treffen werde der Wunsch nach einem Gemeinschaftshaus laut. Die bei dem Treffen wiedergewählte Vorsitzende des Everstener Vereins, Petra Averbeck, hält das auch für sehr wichtig. „Durch das Kneipensterben und den Untergang einiger Gesellschaftshäuser gibt es kaum noch Versammlungsmöglichkeiten“, beklagt sie. „Das ist nach wie vor Thema bei uns“, versichert Elke Wicherts.

Zu Beginn jeder Stadtteilkonferenz trägt die Verwaltung einen Bericht über den aktuellen Stand in dem fest umrissenen Gebiet vor. Die Verkehrssituation wird ebenso untersucht wie Bus-Anbindungen. Grün- und Freiflächen werden aufgezeigt und das Rad- und Fußwegenetz erfasst. Auf einer Karte sind Einkaufsmöglichkeiten, Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen verzeichnet. Thematisiert wird außerdem die soziale Struktur des Bezirks. In den meisten Haushalten der Stadtgebiete (teilweise 90 Prozent) lebt nur ein Kind mit seinen Eltern. Außerdem gibt es überproportional viele Gebäude mit nur ein oder zwei Wohnungen.

Deshalb freut sich Elke Wicherts, dass die Stadt neue Gebiete wie die ehemalige Kaserne, den alten Stadthafen, das AEG-Gelände und nicht zuletzt den Fliegerhorst neu nutzen und bebauen kann. „Damit können wir die Wohnungsnot ein bisschen in den Griff bekommen“, sagt Elke Wicherts. Nach dem „Wo“ geht es jetzt darum, wie die Oldenburger in ihren Stadtteilen morgen leben wollen.

Quelle:

Nordwest-Zeitung, 02.03.2017